Die Architektur nahm im fotografischen Oeuvre von Axel Hütte (geb. 1951), einst Schüler von Bernd Becher, lange eine dominierende Stellung ein. Nach und nach jedoch etablierte sich in seinem Werk das Motiv der Landschaft.
Zunächst noch in Verbindung mit architektonischen Elementen, beschäftigt er sich seit einigen Jahren mit Naturansichten, die von Menschen unberührt scheinen. Seither sind in Hüttes Landschaftsbildern aus Alaska, Brasilien, Norwegen, Australien und eben auch Deutschland Himmel, Erde, Wasser und Wälder die bevorzugten Sujets. In seinen ›entvölkerten‹ Fotografien folgt der »heimliche Romantiker« Hütte dem Konzept der Seelenlandschaft, welche zunächst ganz emotional wahrgenommen werden kann. Seine Landschaftsbilder sind jedoch keine Momentaufnahmen, sondern minutiöse Kompositionen. Hütte verwendet eine traditionelle Großbildkamera, die das spontane Fotografieren unmöglich macht und die sorgfältige Planung jeder einzelnen Aufnahme erfordert. Ist die Entscheidung darüber gefallen, was oder wie er fotografieren will, wartet er, bis Wetter, Licht, Jahreszeit und andere Bedingungen stimmen, denn eine digitale Nachbearbeitung der Bilder kommt für Hütte nicht infrage. Diese Sorgfalt in der Vorbereitung ist auch bei der Arbeit »Elfenweiher« zu spüren. Die ›malerisch‹ anmutende Komposition des »Landschaftsmalers unter den Photographen« erinnert dabei an die nordische Tradition der Landschaftsmalerei um 1900, vor allem aber auch an die Malerei Claude Monets. Wie Monet studiert auch Hütte in fokussierten Ausschnitten die Wirkung des Lichts auf Farben und fordert unsere Wahrnehmung von Form und Oberfläche heraus. In Hüttes Fotografien von Spiegelungen in der Natur trifft die Wirklichkeit mit dem Flüchtigen in einer Weise zusammen, der man sich kaum entziehen kann. Diese Fotoarbeiten sind verführerisch schön, zugleich aber auch Ausschnitte einer Welt flüchtiger Sinnestäuschungen, die den Betrachter zögern lassen, in Hüttes Arbeiten Dokumente einer uneingeschränkten Naturidylle zu sehen.