Katsuhito Nishikawa (geb. 1949) ist Architekt, Designer, Bildhauer und Graphiker. Er entwickelt sein Formvokabular aus dem künstlerischen Streben heraus, den dreidimensionalen Raum zu durchdringen. Dabei spielt die Relation des Motivs zur Natur eine eminente Rolle.
Nishikawa sucht die »Annäherung der Kunst an die Natur«, ein »Schaffen, ohne zu schaffen«, das die schöpferischen und natürlichen Formen harmonisch und empfindsam zu vereinen strebt. Der japanische Künstler, der seit 1972 in Deutschland arbeitet, lebt in einer spannungsreichen Korrelation zwischen fernöstlicher und westlicher Kultur. Das Nebeneinander der differierenden kulturellen Kräfte stellt Traditionen und Identitäten in Frage, schärft zugleich das Bewusstsein und prägt das künstlerische Schaffen Nishikawas. Bei seinen dreidimensionalen Arbeiten spiegelt es sich in der angedeuteten Vieldeutigkeit der Objekte – Gefäß oder Skulptur – und im Einfügen in einen fremden Kontext. Zugleich verweisen die reduzierte, puristische Formsprache, die Monochromie seiner Plastiken und das zurückgenommene Kolorit der Zeichnungen auf den spirituellen, naturalistischen Aspekt der japanischen Ästhetik. Die zurückhaltende Gestaltungsweise in Skulptur und Zeichnung offenbart die Kontur, die Linie als das maßgebliche Gestaltungselement Nishikawas und fordert eine wache Wahrnehmung des Betrachters. Die zarten Zeichnungen skizzieren Ideen und umreißen das Formvokabular der dreidimensionalen Arbeiten Nishikawas. Häufig thematisieren sie stilisierte Gras- und Schlingpflanzen, Blattformen, Blütenkelche und Gemüsefrüchte.