In den digital bearbeiteten Fotografien des spanischen Künstlers José María Mellado (geb. 1966) dominiert die Natur über das von Menschen Geschaffene, das aus verlassenen und dem Verfall überlassenen Architektur- und Industrie-Relikten besteht.
Mellados Kunstwerke strahlen eine faszinierende Schönheit und große Ruhe aus, gleichzeitig wirken sie durch rätselhafte Gegenüberstellungen von unberührter und gestalteter Natur befremdlich. Seine Landschaften zeigen Bildwelten unwirklicher, konstruierter Schönheit und verorten immer wieder den Einfluss des Menschen auf die Natur, wobei der Mensch bis auf wenige Ausnahmen aus den Darstellungen Mellados verbannt bleibt. In Kolumbien 2008 aufgenommen, zeigt »Tequendama Falls« ein wolken-verhangenes Flusstal. Das Naturidyll wird durch eine Ruine am rechten Bildrand gebrochen. Der Reiz des 2010 auf Island entstandenen »The Hut and the Howling Mountains« liegt in der Gegenüberstellung eines winzigen, menschenverlassenen Häuschens vor der im Kontrast gigantisch wirkenden Kulisse einer geschwungenen Gebirgsformation.