Geländeentwicklung

Auf ihrem weitläufigen Gelände plant die Stiftung Kunst und Natur eine landschaftliche und ökologische Aufwertung. Sie führt dort zahlreiche landschaftspflegerische, forstliche und renaturierende Aktivitäten durch, um mit viel Respekt und Sorgfalt der Natur eigene Räume zurückzugeben.

Grundlage für die künftige Entwicklung ist dabei das Erkunden von Natur und Landschaft, das Aneignen von Wissen, das Beobachten, das Erkennen und Lernen.

Planungsräume

Mit der Unterstützung von Experten und unter wissenschaftlicher Begleitung hat die Stiftung Kunst und Natur für ihr Gelände ein Konzept zur langfristigen Entwicklung ihres Geländes entwickelt. Es definiert Ziele und Vorhaben für fünf Planungsräume.

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Moore, Moos und Filz – Erhaltung und Renaturierung der Moore

Um Hoch- und Übergangsmoore im Süden des Geländes für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar zu machen, wurden dort seit dem 19. Jahrhundert Drainagegräben eingezogen. Durch das Schließen dieser Gräben sollen diese Moore wieder vernässt und die Flächen miteinander vernetzt werden.

Fichtenmonokulturen sollen standortgerechten Moorwäldern aus Moorbirken, Erlen oder auch Kiefern Platz machen. Auf diese Weise soll für diese kleinen Flächen Urnatur eine Zukunft geschaffen werden. In den Randbereichen sollen Pufferzonen entstehen, also Bereiche, die für den Menschen zugänglich sind, damit er die Entwicklung miterleben kann.

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Pieper, Lerche und Kiebitz – Nutzungsextensivierung

Auf dem Moorstandort an der nördlichen Geländegrenze sollen Flora und Fauna in erster Linie wieder sich selbst überlassen werden, um sich natürlich zu wandeln.

Die betreffenden Flächen werden seit gut hundert Jahren land- und forstwirtschaftlich genutzt. Ziel ist hier, die Nutzung deutlich zu verringern, auf den Waldflächen einen lichten Moorwald entstehen zu lassen und auf den anschließenden Offenlandgebieten wieder eine Heimat für Bodenbrüter zu schaffen.

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Bäche, Tümpel und Weiher – Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts

Die Wasserläufe und die daran anliegenden Flächen auf dem Gelände sind von der Industrialisierung der Landwirtschaft gezeichnet.

Fast alle Flächen entwässern über den Haselbach. Dieser wurde 2018 einer umfassenden Renaturierungsmaßnahme unterworfen. Seither windet er sich wieder kurvenreich durch die Landschaft. Im Wasser und an Land entsteht so eine ganz neue – oder alte – Artenvielfalt. Die Auen werden durch Auerochsen und Exmoor-Ponys von hohem Bewuchs freigehalten.

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Heu und Weide – Extensive Ganzjahresbeweidung

Extensive Ganzjahresbeweidung durch Rinder und Pferde soll in einem großflächigen Planungsraum südlich des Haselbachtals die Artenvielfalt fördern.

Das Gebiet ist von intensiv genutztem, artenarmem Grünland auf mineralischen und anmoorigen Standorten geprägt. Hier gilt es, die bestehenden Pachtverträge kooperativ bin die Konzeption miteinzubinden.

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Kräuter, Obst und Gemüse – ​Extensive Mähweiden und Gartenbau ​

In dem Planungsraum rund um Gut Nantesbuch gesellt sich zur Natur die Nutzung durch den Menschen.

Orientiert am Konzept der Permakultur-Landwirtschaft, wie sie vom Agrar-Ökologen Sepp Holzer entwickelt wurde, findet dort Kräuter-, Obst- und Gemüseanbau statt. Seit Herbst 2018 entstehen dort die ersten Hangterrassen für den Gartenbau. Die Produkte sollen in der Küche des Seminarbetriebs im Langen Haus Verwendung finden. Streuobstwiesen, Kräuterwiesen, die Bienen und anderen Insekten Nahrung bieten sowie ein Versuchsacker komplettieren die Planungen. Darüber hinaus sollen Nutztiere wie Hühner, Schafe und Schweine gehalten werden.

Für die Umsetzung des gesamten Konzepts denkt die Stiftung Kunst und Natur in Zeiträumen von Jahrzehnten. Ausreichend Zeit, in der sich die Flächen behutsam wandeln können.