Phyllis Ma Chlorophyllum

Pilze – Verflochtene Welten

15. September 2024 - 9. Februar 2025


Pilze begleiten uns auf Schritt und Tritt: auf unseren Körpern, in ihnen, um sie herum.

Manche leben unterirdisch in riesigen verzweigten Netzwerken (Myzelien), andere in abgestorbenen Bäumen, in den Körpern von Insekten – oder als Flechten (der Lebensgemeinschaft von Pilz und Pflanze) selbst auf Steinen. Ohne Pilze könnten weder wir noch sonst ein Lebewesen auf der Erde in der jetzigen Form existieren. Dennoch sind sie und ihre vielfältigen Rollen im Netzwerk des Lebens bislang eher unbekannt. Die Ausstellung "Pilze – Verflochtene Welten" nimmt die wechselseitigen Beziehungen von Pilzen und Menschen, Pflanzen, Tieren sowie Materie in den Blick. Internationale Kunstpositionen sowie naturwissenschaftliche Forschungen laden dazu ein, die erstaunliche Vielfalt und Vielschichtigkeit der Lebensweisen und Formen von Pilzen zu entdecken.

Noch bis ins 20. Jahrhundert wurden Pilze zu den Pflanzen gezählt. Heute wissen wir, dass neben Flora und Fauna die „Funga“ steht: das riesige und noch immer in weiten Teilen geheimnisvolle und unerschlossene Reich der Pilze. Mehr als 3 Millionen Pilzarten soll es geben, dabei sind nur etwa 120.000 wissenschaftlich beschrieben und erforscht. Hier liegt ein riesiges Potenzial: sowohl, um das Leben auf der Erde besser verstehen und bewahren zu können, als auch, um ökologisch nachhaltige Lebensweisen umzusetzen. Mithilfe von Pilzen kann Material für Verpackung, Kleidung und die Bauwirtschaft gewonnen werden. Sie können als selbst gezogener Fleischersatz verspeist oder als Produzenten medizinisch wirksamer Stoffe eingesetzt werden.

Wie wirken Pilze auf andere Lebewesen ein und umgekehrt? Wie gestalten sie ihre und damit auch unsere Lebensräume? Was können wir von Pilzen lernen? Zusammen mit 15 Kunstschaffenden aus der ganzen Welt geht die Ausstellung solchen Fragen nach. Sie bewegt sich zwischen wachsenden Myzelien und sprechenden Fliegenpilzen und nimmt Pilze teils buchstäblich unter die Lupe. Ergänzt um Objekte aus der Popkultur und den Naturwissenschaften trägt die Schau dazu bei, die gängigen Vorstellungen von Pilzen zu erweitern.

Mit Arbeiten von

Rodrigo Arteaga, Selin Balci, Suzette Bousema, Anne Carnein, Mia Dudek, Anna Dumitriu und Alex May, Wim van Egmond, Dominik Einfalt, David Fenster, Juan Ferrer und Natalia Cabrera, Fungi Foundation, Takashi Homma, Markus Huemer, Silas Inoue, Liu Yujia, Phyllis Ma, MY-CO-X, Jana Paleckova, Irena Posner, SPUN, V. meer und weiteren