Der österreichische Künstler Herbert Brandl (*1959) lebt und arbeitet in Wien. Er lehrt seit 2004 als Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und ist mit Gemälden in der ALTANA Kunstsammlung vertreten, die Werke zeitgenössischer Kunst zum Thema „Natur“ vereint.
In den Werken des Künstlers scheint die Natur auf unterschiedliche Weise auf, nicht als Illustration von Landschaft, sondern als wechselseitige Durchdringung von Natur und Kunst. Das Motiv entsteht im Auge des Betrachters und reicht in den Arbeiten Herbert Brandls von Bergpanoramen, Wäldern, Wiesen oder Tälern bis hin zu leuchtkräftigen, abstrakten Farbräumen und Formgebilden. Die Werke behaupten so eine eigene, von äußeren Eindrücken nicht unmittelbar abhängige Natur, die in den Gemälden und Monotypien sinnlich erfahrbar wird. Herbert Brandls Gemälde entstehen in einem durchgehenden dynamischen Malakt, was sich in der unmittelbaren Ausdruckskraft der Arbeiten widerspiegelt.
Die Technik der Monotypie erlaubt dem Künstler die Übertragung dieser malerischen Unmittelbarkeit auch auf ein drucktechnisches Verfahren. Eine Auswahl neuerer Werkblöcke und Einzelblätter, die größtenteils für diese Ausstellung entstanden sind, zeigt die Bedingungslosigkeit von Brandls gleichermaßen intuitiver wie prozesshaft-analytischer Arbeitsweise. Von der Acrylplatte, die Brandl seit 2009 verwendet, kann nur ein einziger Abdruck auf Papier gebracht werden. Insofern stellt die Monotypie eine Art indirekten Malakt dar, den Herbert Brandl dennoch drucktechnisch zu nutzen weiß. Brandls Werke zeigen Ähnlichkeiten zu asiatischen Tuschezeichnung, nehmen in Technik und Bildaufbau asiatische Einflüsse auf und verdeutlichen in dieser Werkszeigung die langjährige Beschäftigung Brandls mit Japan.
Erstmals werden mit dieser Ausstellung Gemälde und Monotypien von Herbert Brandl miteinander gezeigt, wodurch die faszinierenden Zusammenhänge zwischen seiner Malerei und seinen drucktechnischen Arbeiten erkennbar werden.
Eine Ausstellung der ALTANA Kulturstiftung in Kooperation mit der Kunsthalle Emden.