Wie stellen wir uns Natur vor? Wie können wir Natur neu begreifen?
Der Lese- und Bildband „Was ist Natur?“ versammelt 13 Essays, zahlreiche Abbildungen aus Kunst und Wissenschaft sowie 10 Beiträge aus Literatur und Lyrik, die zur Auseinandersetzung mit Natur anregen: was wir darunter verstehen, wie wir „Natur“ erfahren und mit ihr umgehen. Der Begriff „Natur“ als Gegensatz zur Kultur muss angesichts der ökologischen Krisen des Klimawandels und des Artensterbens hinterfragt werden, um die Stellung des Menschen zu anderen Lebewesen neu begreifen zu können. Zu diesen Diskussionen leistet dieser Band einen Beitrag aus interdisziplinärer Perspektive. Neben eigens für das Buch entstandenen Texten laden auch Erstübersetzungen und Wiederabdrucke dazu ein, Naturvorstellungen zu erkunden, zu hinterfragen und neu zu formulieren. Die Texte erweitern das Themenspektrum der Ausstellung Was ist Natur? am Museum Sinclair-Haus; die Abbildungen zeigen die Exponate: Kunstwerke sowie Objekte aus den Wissenschaften und der Kulturgeschichte.
Kann es Wohlstand ohne Naturzerstörung geben? Welche Rolle spielen Recht und Gerechtigkeit bei der Nutzung von Natur?
Die drei Kapitel des Buches behandeln folgende Schwerpunkte: 1. den Zusammenhang von Kultur und Natur, 2. die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung für Naturverständnisse und 3. menschliche Handlungsspielräume in Bezug auf den Klimawandel und den Verlust von Biodiversität. Der erste Teil versammelt Texte, die ausgehend von konkreten Orten (etwa einem Wald, der Stadt Chicago oder dem Frankfurter Flughafen) von „Natur“ als Geflecht von Verbindungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Wesen und ihren Lebensräumen erzählen.
Das zweite Kapitel fokussiert die Wahrnehmung: Natur erfahren wir mit allen Sinnen. Das Erfahrene klingt nach in Sprache, in Bildern, in künstlerischen oder wissenschaftlichen Übersetzungen, die eine Verständigung darüber ermöglichen: etwa über Schönheit, Wertschätzung und das Gefühl der Verbundenheit.
Das dritte Kapitel schließlich widmet sich den Handlungsspielräumen des Menschen, die Vielfalt der Lebensformen zu erhalten und Entscheidungen auch im Hinblick auf nicht-menschliche Wesen abzuwägen. Wir werden in ein lebendiges Netzwerk von Verbindungen geboren, die uns am Leben halten: zwischen Tieren, Pflanzen, Menschen, Pilzen, Mikroorganismen, Elementen und allem anderen, was auf der Erde existiert. Dieses Buch möchte zur Entwicklung neuer Denk- und Handlungsweisen beitragen, die auf der Wertschätzung und Anerkennung dieser Verbindungen basieren.
Was ist Natur? Annäherungen aus Kunst, Literatur und Wissenschaften
Hrsg. Kathrin Meyer für die Stiftung Kunst und Natur. 224 Seiten, Sonderfarben, Farbschnitt, zahlreiche Abbildungen
25 Euro, Mairisch Verlag, ISBN 978-3-938539-62-0
Im Buchhandel und an der Museumskasse (während Ihres gebuchten Zeitfensters) erhältlich
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Sie können das Buch auch für 28 Euro (inkl. Versand) per Email (auf Rechnung) bestellen: museum@kunst-und-natur.de
Mit Texten von William Cronon, Philip K. Dick, Nils Güttler, Fritz Habekuß, Marlen Haushofer, Kathleen Jamie, Romy Kießling, Bruno Latour, Wilhelm Lehmann, Anna Lowenhaupt Tsing, Kathrin Meyer, Klaus Modick, Marge Piercy, Marion Poschmann, Silke Scheuermann, Per Espen Stoknes, Adrian Tchaikovsky u.a. Mit Arbeiten von Andrea Bowers, Bruce Conner, atelier freilinger & feldmann, Andy Goldsworthy, Sarah Illenberger, Bertram Kober, François-Joseph Lapointe, Roman Schramm, Katharina Sieverding, Superflux, Sissel Tolaas sowie Objekten, Bildern und Filmen aus den Wissenschaften und der Kulturgeschichte.