In der Ausstellung „Still bewegt“ setzen 9 Künstler:innen in 21 Filmen die traditionelle Gattung auf unterschiedliche Weise „in Bewegung“. Diese Videos, entstanden in den vergangenen 13 Jahren, erweisen sich als ein bislang nicht gezeigtes Kompendium von beeindruckender Dichte. Alle Künstler:innen greifen in ihren Filmen letztendlich auf die Stillleben der Alten Meister, also auf die „reinen“ Ursprungsmotive, zurück. Dieser direkte Bezug wird in der Ausstellung durch die Hinzunahme früher Stillleben des 17. Jahrhunderts deutlich herausgestellt.
Das Stillleben ist eine Bilderfindung, in der Objekte der Natur und des alltäglichen Lebens in verführerischer Schönheit erfasst und wiedergegeben werden. Zugleich beinhaltet das Stillleben eine verschlüsselte Botschaft, die über das Dargestellte deutlich hinausweist. Zwischen der Opulenz der Stillleben, die Freuden und Genüsse des Lebens vor Augen führen, und dem Hinweis auf die Vergänglichkeit dieser Dinge liegt die ganze Tragweite des Motivs. Die Bearbeitung durch filmerische Techniken bedeutet eine augenfällige Weiterentwicklung der Gattung, denn sie beinhaltet zwischen dem „Still-Leben“ und dem bewegten Bild eine ganz eigene, zunächst paradox erscheinende Spannung.
Das hohe Maß künstlerischer Progressivität, das die historischen Stillleben in ihrer Zeit wie die neuen Videointerpretationen unserer Zeit gleichermaßen auszeichnet, wird in dieser Zusammenstellung erstmals konkret fassbar.
An dem elementaren Setting des Stilllebens hat sich nichts geändert: Die Gemälde wie die Filme treffen Aussagen über die Unendlichkeit von Raum und Zeit und über die Gastrolle des Menschen in eben diesem Raum. Können wir uns heute von der altmeisterlichen Malerei noch bewegen lassen? Und können wir vor den zeitgenössischen Filmen innehalten? Diese Ausstellung möchte zugleich die Lust an der Betrachtung hervorragender Malerei und der ebenso perfekten Filmkompositionen wecken, sowie, darüber hinaus, deren zeitgenössischen Bedeutungs- und Funktionszusammenhang vor Augen führen.
Videokünstler:innen
Christoph Brech | Gabriella Gerosa | Ori Gersht | Pia Maria Martin | Stefanie Pöllot | Agnieszka Polska | Sam Taylor-Johnson | Wouter Verhoeven | Arnold von Wedemeyer
Alte Meister (Auswahl)
François Desportes | Johann Falch | Georg Flegel | Charles William Hamilton | Gerrit Willemsz. Heda | Cornelis de Heem | Jan van Huysum | Willem Kalf | Cornelis Lelienbergh | Abraham Mignon | Jean Michel Picart | Pieter de Ring | Frans Ryckhals | Daniel Seghers | Frans Snyders | Andreas Stech | Sebastian Stoskopff | Hendrik van Streeck | Adriaen van Utrecht | Gerrit van Vucht
13. Oktober
Die Kombination „bewegt“ und „still“ ist wunderbar gelungen. Sehr spannend, schön und makaber. Wie das Leben!
In dieser sehr gelungenen Gegenüberstellung in Gemeinsamkeit des Anliegens führt diese Ausstellung ins Wesensinnere, zum Wesen des Seins. Hier ist Kunst nicht nur allgemeingültig, sie zeigt wie unmittelbar sie ansprechen, berühren, verändern kann den Menschen, die Welt – in Achtung vor jedem Leben, in jedem Stadium. Danke!
Hier führt uns die Kunst zu unserem Lebensthema. Toll – auch weil hier die neuen Medien dies noch besser verdeutlichen können. Aber man muss sich Zeit nehmen und zu Ende fühlen – das Leben! Großartige Ausstellung, ganz großes Kompliment an alle Macher!
20. Oktober
Ob die faszinierende Dynamik der bewegten Bilder „im Lauf der Zeit“ mit der Akribie der gemalten Schritt halten kann (vielleicht an Faszination gewinnen kann?) wird sich zeigen.
24. Oktober
Im Flug der Zeit gewinnt man die Ruhe und das Schauen – Stille in der Bewegung – wunderbar, auch die Führung. Danke für diese Augenblicke!
17. November
Ich befinde diese Ausstellung als sehr gelungenes und wohl durchdachtes Vorhaben. Die verschiedenen Farbnuancen und Themen sind gut aufeinander abgestimmt und vermitteln einen ruhigen und sanften Eindruck. Wenn man sich die bewegten Bilder anschaut, bewegt das einen im Herzen. Die Bilder vermitteln Hoffnung und Frieden – man erlebt den Augenblick.
11. Dezember
Diese Ausstellung hat mich sehr angesprochen und bewegt, ich war mit allen Sinnen dabei und habe die Welt draußen gelassen. Vielen Dank!
29. Dezember
Eine wunderbar faszinierende und zum Nachdenken anregende Ausstellung. Vor allem der genmanipulierte Pfirsich macht Angst!
Wir kommen aus Regensburg und es war die Reise wert.
1. Januar
Die Kombination alter Kunst mit den Video-Installationen ist eine hervorragende Kreation. Dies kann man nur mit Bewunderung und Hochachtung zur Kenntnis nehmen. Den „Erfindern“ der Ausstellung sei Dank! Es bleibt zu hoffen, dass das Sinclair-Haus und seine Sponsoren uns noch viel Freude schenkt.
2. Januar
Ein guter Beginn des Jahres 2014 – eine Ausstellung aufregend und berührend zugleich! Tolle, tolle Videos! 30 Minuten sind für temperamentvolle Menschen zu lang. Aber man kann ja weggehen! Nochmals! Sehr schöne Ausstellung und ich komme nochmal wieder.
4. Januar
Diese Ausstellung lädt uns ein,
stille zu werden,
den Augenblick wahrzunehmen,
die – natürliche – Veränderung wahrzunehmen,
die Ausdehnung von Zeit zu spüren,
zu staunen über diese gelungene Kunstkombination.
Vielen Dank!
7. Januar
Gratulation zu der wunderbaren Zusammenführung von alter und neuer Kunst. Der Blick auf die alten Meister wird neu und die Zeit direkt erfahrbar.
10. Januar
Ein ganz neuer bewegender Aspekt in der Kunst der „Stillleben“. Sehr anregend und nachdenklich stimmend über die Vergänglichkeit des Seins.
21. Januar
Tolle Ausstellung! Ich bin heute schon zum zweiten Mal hier und immer noch fasziniert.