„Wachsen“ ist das Thema des KulturTagJahrs 2016/17.
115 Schülerinnen und Schüler nähern sich gemeinsam mit 40 professionellen Künstlerinnen und Künstlern ein Schuljahr lang dem Prinzip des Werdens, Seins und Vergehens. Dabei nehmen sie die unterschiedlichsten Blickwinkel ein und erkunden die Mittel der Bildenden Kunst und des Tanzes, die Sprache von Literatur und Schauspiel sowie der Filmkunst und der Musik.
Ein Projekt der Stiftung Nantesbuch mit dem 7. Jahrgang des Luitpold-Gymnasiums München in Kooperation mit zahlreichen Partnern.
Ein Projekt der Stiftung Nantesbuch mit dem 7. Jahrgang des Luitpold-Gymnasiums München in Kooperation mit zahlreichen Partnern.
Zum Aufwärmen startet das KulturTagJahr am Schulbeginn mit zwei geballten Tagen voller Bildender Kunst, Tanz, Musik, Filmkunst, Literatur und Schauspiel.
Im Englischen Garten, in der Hochschule für Film und Fernsehen und in der Pinakothek der Moderne arbeiten die Schüler in zahlreichen Workshops erstmals mit den Künstlern aus allen Bereichen der Künste zusammen, bevor sie sich dann in die einzelnen intensiven Phasen vertiefen.
Während der ersten Kunstphase des diesjährigen KulturTagJahres realisierten die Kinder gemeinsam mit den bildenden Künstlern Matias Becker, Karin Bergdolt, Florian Froese-Peeck, Elke Härtel, Annegret Hoch, Gregor Passens, Valio Tchenkov und Fabian Vogl Projekte zum Jahresthema „wachsen“, die häufig einen für die Schüler neuen Blick auf Kunst und Natur erforderten.
Besonderheiten dieser sieben KulturTage waren u.a. die Ausflüge auf das Gelände der Stiftung Nantesbuch, in den Englischen und Botanischen Garten sowie in die Pinakothek der Moderne – Kooperationspartner der Phase Bildende Kunst.
Die Schüler beschäftigten sich mit Strukturen aus und in der Natur, nahmen diese auf und ließen sie weiterwachsen. Daraus entstanden u. a. lebensgroße Zeichnungen, Schrottbäume, mit Wachs überzogene Gipskörperteile sowie eine Landschaft diverser – aus den unterschiedlichsten Materialien zusammengebauter – Objekte. Die Kunstwerke der Schüler wurden bei einer eindrucksvollen Ausstellung im Lichthof des Luitpold-Gymnasiums gezeigt.
Mit professionellen Bühnentänzern lernten die Schüler in der siebenwöchigen Phase Tanz – in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsballett – zeitgenössische Bewegungsformen kennen.
Improvisation, sowie die unterschiedlichen Möglichkeiten, scheinbar ziellose und zielgerichtete Ausdrucksformen zu erfahren und auszutesten, waren ein wichtiger Bestandteil dieser Phase.
Mit den Tänzern Anna Beke, Helen Brötzner, Stefan Dreher, Chris Hohenester, Ludger Lamers, Maged Mohamed, Aloun Phetnoi-Ferzandi und Annerose Schmidt sammelten die Schüler erste Erfahrungen mit zeitgenössischem Tanz, probierten sich im Breakdance aus, tanzten in völliger Stille in der Pinakothek der Moderne, mischten Tanz mit Elementen aus der Schauspielkunst und zeigten eigenständig entwickelte Bewegungsabläufe in einer Performance im öffentlichen Raum.
Eine kleine Werkschau der Schüler-Choreografien, die zum Jahresthema „wachsen“ entstanden, rundete die Phase Tanz ab.
Eine Woche lang durften sich die Schüler gemeinsam mit Mitgliedern des Münchner Rundfunkorchesters – Alexander Fickel, Ulrich Hahn, Andreas Moser, Marc Ostertag, Peter Schlier, Elmar Spier, Malgorzata Stefaniak und Stefana Titeica – im Bayerischen Rundfunk ausprobieren.
Musikalische Vorkenntnisse spielten keine Rolle. Gefragt war, mit vielen verschiedenen Instrumenten Experimente zu wagen, einfach los zu komponieren, zeitgenössische Musik kennenzulernen und vor allem selber zu machen. Am Ende der Woche wurden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen im Studio 1 des BR-Funkhauses vor einem kleinen Publikum gespielt, gesungen und gerappt.
Online-Berichterstattung auf BR-Klassik zum Abschlusskonzert
Als Belohnung und Zugabe lud das Münchner Rundfunkorchester das KulturTagJahr am 23. Februar zu einer Vorstellung der Oper FLIGHT ins Prinzregententheater.
In der Literatur- und Schauspielphase arbeiteten die Schüler in interdisziplinären Teams mit Autoren und Schauspielern zusammen: Manuel Boecker & Pierre Jarawan, Lena Gorelik & Angelika Krautzberger, Judith Huber & Christoph Theussl, Alex Burkhard & Tristan Marquardt.
Texte schreiben – ob Prosa, Poesie oder Plot – und das Experimentieren mit dramatischen Formen und Ausdrucksmöglichkeiten standen hier im Mittelpunkt. Die selbstkreierten Texte wurden schauspielerisch in Szene gesetzt und auf der Bühne des Münchner Literaturhauses in einer Präsentation gezeigt.
An zwei intensiven Workshop-Wochenenden lernten die Schüler in der Hochschule für Fernsehen und Film bei den Künstlern – Juliane Ahrens, Moritz Binder, Anna-Katharina Maier, Benjamin Vornehm, Nina Wesemann – die Technik und Sprache der Filmkunst kennen und durften in verschiedenen Film-Workshops experimentieren.
In der sogenannten "Mixed-Phase" treffen die verschiedenen Kunstformen aufeinander und verzahnen sich. Die interdisziplinäre Arbeit steht hier im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Künstlern und einem professionellen Regieteam wird auf die interdisziplinäre Abschlussaufführung auf großer öffentlicher Bühne hingearbeitet - der inzwischen vertraute Umgang mit künstlerischen Prozessen hilft den Schülern beim „mixen“ und proben.
Direkt im Anschluss an die "Mixed-Phase" erarbeiten die Künstler-Schüler-Teams in einer kompakten Probewoche unter professioneller Regie ein abendfüllendes Bühnenprogramm für die Kammer 2 der Münchner Kammerspiele. Bildende Kunst, Musik, Literatur, Schauspiel, Tanz und Filmkunst werden vereint, es entstehen eigene Kompositionen, Choreografien, Szenen, Texte, Videos und vor allem: ein neues Verständnis für zeitgenössische Kunstformen.
Abschlusspräsentation am 21. und 22. Juli 2017 in der Kammer 2 der Münchner Kammerspiele