Science & Art Festival – Samstag

Zum Mensch-Natur-Verhältnis im 21. Jahrhundert
MEHRTAGESVERANSTALTUNGEN
Drei Tage Natur und Kunst, Theorie und Praxis rund um ein zukunftsfähigeres Menschenbild

Das Science & Art Festival spannt im Laufe des Wochenendes den Bogen von natur- und geisteswissenschaftlichen Betrachtungen und philosophischen Reflektionen hin zu einer sinnlichen und praktischen Auseinandersetzung mit unserer Rolle als Menschen in der Natur. Das abwechslungsreiche Gelände der Stiftung Kunst und Natur dient dabei nicht als stimmungsvolle Kulisse. Wald und Permagarten, Tiere und selbst der Boden werden Teil der verschiedenen Veranstaltungen sein und uns Menschen die Möglichkeit geben, einen neuen Umgang mit der Natur zu erfühlen, während neue Rollen, Visionen und Utopien entstehen. Workshops, Diskussionen, Tanztheater, Film, Geländespaziergänge und vieles mehr schaffen Anknüpfungspunkte und Inspiration für gemeinsame Gespräche, um gemeinsam neue Menschenbilder zu kreieren und zu reflektieren.


Sa, 2. Juli

Interdisziplinäres Workshop-Angebot, Tanztheater mit Geländeführung, Abendkonzert und multispecies Barbetrieb. Außerdem: Philosophische Teebeutelstation, Videoloops, Podcasts und eine Ausstellung über nachhaltige Materialien von Nienke Hoogvliet

Workshops

Barfly Labor
Dr. Susanne Schmitt (Anthropologin und Künstlerin) & Katrin Petroschkat (Künstlerin und Performerin)

Haben Sie schon einmal einer Fliege oder einem Schmetterling einen leckeren Drink zubereitet? Im mobilen Labor von Susanne Schmitt und Katrin Petroschkat lernen die Festivalgäste Pflanzendüfte aus vor Ort gesammelten Pflanzen und Kräutern zu destillieren, die abends als Cocktails ausgeschenkt werden... eine olfaktorische Erkundung in Zeiten des großen Insektensterbens.


Was ist genug?
Aylin von Platen (Philosophin und Trainerin)

Die Frage klingt so einfach und doch rüttelt sie an den Grundfesten unserer Lebensstile in einer immer schnelleren und wachstumsorientierten Welt: Was ist eigentlich genug? Darauf wird das philosophische Gespräch mit Aylin von Platen keine klare Antwort geben können, aber vielmehr neue Blickwinkel auf uns und unsere Bedürfnisse eröffnen.

Biotopien - Wie werden wir im Morgen leben?
Chris Spatschek (Kommunikationsdesigner und Wissenschaftskommunikator)

Neuartige Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse verändern unsere Lebenswelt in einer für uns nie da gewesenen Geschwindigkeit. Gemeinsam begeben wir uns in diesem Workshop auf eine Reise vom Morgen in die ferne Zukunft. Ausgehend von einer Reihe von Annahmen, werden wir kurze Geschichten erzählen um einen kleinen Blick in diese Zukünfte zu erhaschen. Wie werden wir uns anpassen? Was werden wir benötigen, um dort zu (über-)leben? Wie werden wir uns selbst definieren und unsere Rolle sehen? Wie werden wir unser Biotop, unsere Lebensumgebung gestalten und mit ihr interagieren?

100 % natural (Workshop in Englisch)
Nienke Hoogvliet (Künstlerin und Designerin)

Dieser Workshop fordert Dich heraus, ausschließlich mit natürlichen Materialen zu arbeiten, die Du auf dem Gelände der Stiftung sammeln wirst. Wir erkunden gemeinsam, welche innovativen Objekte wir aus lokalen Roh-Stoffen schaffen können. Was hat die Umgebung vor Ort überhaupt im Angebot? Dann geht es los mit dem Experimentieren: Wie kannst du die Eigenschaften dieser Materialien verändern? Was sind die Möglichkeiten, die Grenzen und wie denken wir dabei über den Tellerrand hinaus? Wir kannst Du zum Beispiel etwas miteinander verbinden, aber ganz ohne Kleber aus der Tube? Das Ziel dieses experimentellen Workshops ist es, eine engere Verbindung mit der Umgebung einzugehen, natürliche Materialien kennenzulernen und vielleicht sogar ein echte innovatives Material zu entdecken.

Mycelium as methodology (Workshop in Englisch)
Yasmine Ostendorf (Kuratorin)

Auch wenn sie nur mikroskopisch klein sind, können wir Menschen viel von den Strukturen und Beziehungen von Pilzgeflechten (Myzelen) lernen. Die Kuratorin Yasmine Ostendorf nutzt Biomimkry and System Design, um lebendige und resiliente menschliche Gemeinschaften zu kreieren – so wie zwei ihrer Netzwerke, die sie im Workshop vorstellt: die Green Art Lab Alliance und die Future Materials Bank.


Suelo (Boden) // Suelo (Soil) (Workshop in Englisch)
Ela Spalding (Künstlerin, Autorin und Gründerin des Estudio Neboso)

Mit der Suelo Methodology hat Ela Spalding eine besondere Methode entwickelt, sich untereinander in der der Gruppe und mit dem Grund und Boden in Nantesbuch zu verbinden. Die Auseinandersetzung mit Bodenprofilen und Landschaftskarten ermöglicht ein im wahrsten Sinne des Wortes “tieferes” Verständnis der Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines Ortes. Eine Abschlussmeditation lädt dazu ein, die Erlebnisse und Gefühle des Tages zu kompostieren.


Die Suche nach Hebelpunken für eine nachhaltige Transformation
Chantal Ebelsheiser (Referentin und Moderatorin für Nachhaltigkeit und Innovation)

Um die enormen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anzugehen und die Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft zu schaffen, werden neue Lösungs- und Denkmuster benötigt. Der Workshop setzt sich mit der Suche nach Hebelpunkten für nachhaltige Entwicklung auseinander und sucht nach Ansätzen und Möglichkeiten, um die zutiefst nicht-nachhaltigen Systeme effektiv zu verändern. Basierend auf einem Konzept der tiefen und schwachen Hebelpunkte (nach D. Meadows, 1999) und der Systemtheorie, lernen die Teilnehmenden in Systemen zu denken und zu den Wurzeln der Probleme zurückzukehren

Ich Fluss - du Mensch
Jula Zenetti (Juristin)

Die Natur wird in vielen Rechtsordnungen weltweit bereits als Rechtsperson anerkannt. Sie bleibt damit nicht länger (Rechts-)Objekt, über das verfügt werden kann, sondern wird zu einem (Rechts-)Subjekt, mit dem die Menschen in Beziehung treten und einen Interessenausgleich finden müssen.

Die wichtige Frage, wer die Natur vor Gericht vertritt und ihre Interessen „übersetzt,“ wird unterschiedlich geregelt. In Ecuador können alle Menschen, staatliche Stellen und sogar Unternehmen die Natur vertreten, während in Neuseeland eine Treuhandgemeischaft eingesetzt wird. In einem Rollenspiel werden wir die Vor- und Nachteile der Vertretungsmodelle erfühlen, erdenken und besprechen.


Tanztheater „Vogelwild“

Junge Tänzerinnen und Tänzer nehmen die Gäste mit auf einen vogelwilden Spaziergang zu verschiedenen Stationen im Gelände der Stiftung, immer auf den Spuren der sich wandelnden Mensch-Natur Beziehungen im Laufe der Geschichte.
Das Stück wurde vor Ort von jugendlichen Laienschauspieler*innen auf dem Nantesbucher Gelände entwickelt

Choreografie: Sabine Schäffer und Annette Taubmann


Kunst & Natur Stationen

Erstmal genug vom Trubel? Lust auf Aussicht oder weitere Einsichten? Die abwechslungsreichen Kunst & Natur Stationen eröffnen spannende Möglichkeiten, sich auf dem Gelände mit den Festivalthemen auseinanderzusetzen und sich über das Workshopprogramm hinaus inspirieren zu lassen. Wie wäre es mit: die Kunstausstellung der niederländischen Künstlerin Nienke Hoogvliet zu nachhaltigen Materialen bestaunen, mit Blick in den Wald Podcasts hören, an der Teebeutelstation in’s Gespräch kommen, Videoloops schauen oder einfach bei einem Spaziergang durch das echte oder das digitale Gelände der Stiftung die Aussicht genießen?

Ausstellung „Sustainable Materials“ von Nienke Hoogvliet

Ein Hocker aus Fischleder. Wunderschöne Schalen aus recyceltem Toilettenpapier. Textilfarben und Garbe mit der Heilkraft von Kräutern. Die Designobjekte der niederländischen Künstlerin Nienke Hoogvliet visualisieren nicht nur ökologischen Probleme einer konsumorientierten Wegwerfgesellschaft, sie weisen vielmehr selbst als kreative Lösungsansätze in eine nachhaltigere Zukunft. 

Installation am Wasserturm „Weltacker – Stecken in Nantesbuch“

Wir bringen Fichtenstecken als Botschafter aus den Bergen nach Nantesbuch. Wie jeder Botschafter künden sie von etwas, das nicht da ist. Sie sind Vertreter und sie machen Platz. Kann man sie verstehen? Hier spannen sie den Raum für den WELTACKER auf, denn der braucht eine Begrenzung, damit für alle genug da ist. 2000m² wären für jeden da, hier muss alles wachsen, was wir essen. Noch ist es ein freies Feld. Wir haben die Stecken eingepflanzt – was pflanzt ihr auf diesem Platz?

Die Installation wird realisiert von Klaus Drescher mit Studierenden der Sozialen Arbeit, Katholische Stiftungshochschule München, Campus Benediktbeuern.

Philosophische Teebeutelstation

Wer Tee trinkt, vergisst den Lärm der Welt. Umso mehr, wenn man sich den Tee selbst riechend zusammenstellen kann und dabei mit anderen ins Gespräch kommt. An der philosophischen Teebeutelstation können Tees und Kräuter aus den Gärten von Nantesbuch zusammengestellt und verköstigt werden. Ist die ideale Mischung gefunden, können damit eigene Teebeutel genäht und beschriftet werden. Begleitet werden die Tee-Gespräche von der Philosophin Aylin von Platen. 

Podcasts „Pionier*innen der Transformation“

Im Rahmen des integrativen Forschungsprojektes Natur-Land-Wirtschaft haben sich Studierende der katholischen Stiftungshochschule in Benediktbeuern auf die Suche nach den Pionier*innen des nachhaltigen Wandels gemacht. Sie haben Menschen und Projekte gefunden, die den Wandel hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft in die eigenen Hände nehmen oder genommen haben und damit Inspiration für andere geworden sind. Die kurzen Portraits über die Beweggründe, die Hürden und die Zukunftswünsche sind hier exklusiv und noch vor der offiziellen Einbettung in den „Natur Land Wirtschaft“-Podcast zu hören.


Geländeführung „Was ist wild?“

Die Führung gibt Einblick in die Historie, Entwicklung und Natur des durch die Eiszeit geformten Hügels, auf dem heute das Lange Haus steht. Der Hügel bietet mit seinem markanten Langen Haus nicht nur Raum für menschliche Begegnungen. Um das Hofgut herum legt sich ein Saum mit Biotopen, Streuobstwiesen, naturbelassenem Wald und Blühwiesen. Diese bewusst gestalteten und behutsam gepflegten Naturräume bieten dringend benötigten Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl an Tier und Pflanzenarten. Gemeinsam mit der besonderen architektonischen Gestaltung wird so eine besondere Symbiose zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen, Natur und Kultur erreicht.


Abendprogramm im Buchenhain

Silent Disco von Lindsey Wang aka. Polygonia

Zum Tagesausklang lädt das Ambient und Dreamy Techno Set von Polygonia zum Tanzen und Nachfühlen unter den Bäumen des Hains ein. Mit den natürlich klingenden, aber digital produzierten Klängen ihres letzten Albums entführt Lindsey Wang die Gäste unter anderem in die ‚Grotte der Amphibien.‘

Barfly-Installation

Die perfomative Installation „Barfly“ von Katrin Petroschkat und Susanne Schmitt bietet für Insekten und auch für Menschen besondere Drinks aus Pflanzendestillaten an, die sie selbst mit den Festivalgästen vor Ort herstellen. Jeder einzelne Drink erzählt eine Geschichte über die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Pflanzen, Insekten und Menschen, von Anziehung und Beisammensein, aber auch von Mangel und Rivalität.


Das Programm im Detail unter nantesbuch.de/scienceandart


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SERVICE

Einlass und Festivalzeiten 

Das Festivalgelände öffnet am Samstag um 9.00 Uhr. 
Die Veranstaltung dauert von 10.00 Uhr bis 22.30 Uhr.

Gastronomie und Ausstattung 

Vor Ort können kalte und warme Speisen und Getränke erworben werden. 
Wasserfeste Wanderschuhe sowie dem Wetter angemessene Kleidung werden empfohlen. Gerne eine eigene Getränkeflasche mitbringen. 
Die genutzten Pfade sind bei manchen Programmpunkten nicht durchgehend barrierefrei, bitte setzen Sie sich bei Bedarf im Vorfeld mit uns in Verbindung.

Transfer

Es besteht ein Transfer-Angebot ab München (U3/P&R Aidenbachstr.), Bhf. Penzberg und Stadthotel Berggeist in Penzberg. Den Transfer können Sie beim Ticketerwerb dazu buchen.
Hier finden Sie die Abfahrtszeiten.
Falls Sie einen bereits gebuchten Transfer nicht benötigen, bitten wir Sie uns zu informieren. 

Übernachtung

Ihnen steht im Stadthotel Berggeist (www.hotel-berggeist.de) ein Zimmerkontingent zur Verfügung. Bitte berufen Sie sich bei der Buchung auf den Code "Stiftung Kunst und Natur". Ab dem Hotel wird ein kostenfreier Transfer angeboten. 
Falls Sie einen bereits gebuchten Transfer nicht benötigen, bitten wir Sie uns zu informieren. 

Veranstaltungsbesuch 

Weitere Informationen für den Besuch zu Veranstaltungen der Stiftung Kunst und Natur finden Sie hier.

Details

Samstag, 02.07.22
10.00 Uhr
Einlass: 09.00 Uhr

Regulär Vor-Ort-Teilnahme 75 €
Reduziert Vor-Ort-Teilnahme 55 €

Die Wahl zwischen regulärem und reduziertem Kostenbeitrag liegt im Ermessen der Teilnehmenden.

Veranstaltung abgelaufen, keine Buchung mehr möglich.

Vor Ort können kalte und warme Speisen und Getränke erworben werden. Gemeinsames Frühstück ab 9.00 Uhr. Wasserfeste Wanderschuhe sowie dem Wetter angemessene Kleidung werden empfohlen. Gerne eine eigene Getränkeflasche mitbringen.

Veranstaltungsort

Bad Heilbrunn: Langes Haus

Karpfsee 12
83670 Bad Heilbrunn

Transfer

Transfer ab München (Aidenbachstr./auf Höhe Gmunder Str. 40) 7.45 Uhr, ab Bhf. Penzberg 8.30 Uhr, Stadthotel Berggeist 8.40 Uhr. Rückfahrt ab Langes Haus 22.30 Uhr.

Kontakt

+ 49 (0)8046 2319 115
veranstaltungen@kunst-und-natur.de

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Regulär Vor-Ort-Teilnahme 130 €
Reduziert Vor-Ort-Teilnahme 95 €

Veranstaltung abgelaufen, keine Buchung mehr möglich.

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Reduziert Vor-Ort-Teilnahme 15 €

Veranstaltung abgelaufen, keine Buchung mehr möglich.

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Praxisworkshops im Gelände als sinnlichem Erfahrungsraum und Abschlussdiskussion

Regulär Vor-Ort-Teilnahme 60 €
Reduziert Vor-Ort-Teilnahme 45 €

Veranstaltung abgelaufen, keine Buchung mehr möglich.