Claire Morgan (geb. 1980) thematisiert in ihrem Werk mit außergewöhnlicher Sinnlichkeit die Beziehung des Menschen zur Natur. Sie nähert sich diesem Verhältnis in »Erfahrungen des Wandels, des Vergehens von Zeit und der Vergänglichkeit all dessen, das uns umgibt.« In ihre komplexen Installationen integriert Claire Morgan eigenhändig präparierte Tiere, die im Raum zu schweben scheinen.
Die hochpoetische Installation »Throe« wirkt wie eine überdimensionale Pusteblume, die einen schwarzen Kern aus zwei ineinander verschränkten Krähen schützt. Der Titel »Throe« bezeichnet sowohl Geburts- als auch Todesschmerz und trifft den Charakter der ambivalenten Darstellung, die beide Tiere im sinnlichen Liebesspiel oder existenziellen Kampf zwischen Leben und Tod zeigt. »Throe« fasziniert durch Leichtigkeit und Schönheit und lässt gleichzeitig die minutiöse Feinarbeit der Künstlerin erahnen. Die Samen formen sich zu einer Einheit und führen den Blick des Betrachters in den Kern der Kugel. Morgans Installation berührt durch »die Kraft der Zerbrechlichkeit«, es scheint ihr trotz der klaren Form an Stabilität zu fehlen. Ihr unsicherer Deutungsstatus zwischen Definitivem und Ideellem, Liebe und Tod, luftiger Leere und fester Materie verweist auf die Vergänglichkeit des Lebens.