Inspiriert durch die Eindrücke der ländlichen Umgebung Roms, während seines Stipendiums in der Villa Massimo, fotografiert Boris Becker (geb. 1961) Felder und Landschaften.
Als Meisterschüler Bernd Bechers porträtierte Becker zunächst Architektur, bevor er in der Folge die Landschaft zum autarken Bildgegenstand erhob. Er selbst sieht sein Interesse für die Natur gerade in den früheren Fotografien von Häusern begründet. »Meine Hinwendung zum Thema der Felder und Landschaften leitet sich aus der Auseinandersetzung mit den Oberflächenstrukturen der Wohn- und Hochhäuser ab.«
Zugunsten von Detailaufnahmen verzichtet er oftmals auf die Darstellung einer Horizontlinie und zeigt letztlich in menschenleeren Landschaften die Spuren, die der Mensch hinterlässt. Die nahsichtige Perspektive führt dazu, dass Beckers Naturflächen grenzen- und ortslos erscheinen und insbesondere feine Farbabstufungen und Kompositionslinien hervorgehoben werden. »Boris Becker konzentriert sich auf formale Strukturen und Farbakzente«, indem er beispielsweise für »ohne Titel, 1999« und »ohne Titel, 2004« einen erhöhten Standpunkt wählt, auf die Landschaft herab fotografiert und die Tiefenwirkung den Farben und Linien überlässt.