Sandro Porcu, geboren 1966 in Caltanissetta (Italien), lebt und arbeitet seit 2011 in der Oberlausitz. Vorher war er 15 Jahre als freischaffender Künstler in der Bauwollspinnerei Leipzig ansässig. Porcu selbst liebt das provokante Spiel mit dem Zeitgeist. Mit Hilfe kluger Grenzüberschreitungen und Doppelbödigkeit hinterfragt er kritisch, aber nie wertend, aktuelle Zustände und Rollen des Menschen im Zivilisationsprozess. Seine pointenreiche und selbstkritische Kunst unterwandert gerne subversiv den modernen Kunstbetrieb. Seine Hauptakteure sind hyperrealistische und maßstabsgetreue Figuren, die in alltäglichen Straßenszenen dargestellt sind. Sie trinken auf einer Parkbank sitzend Bier (Trinkwinkel 2006), urinieren gegen Wände (Richy 2005), schlafen auf Koffern sitzend (O.T.2008) oder recken sich spärlich tröpfelndem Wasser entgegen, um ihren Durst zu stillen (Drop Catcher 2010). Er lies in Realität ein Ypsilon–förmiges Fußballfeld errichten, auf dem sich drei Mannschaften zugleich herausfordern können. Im Juni 2010 fand das erste trilaterale Trikick–Spiel zwischen einer polnischen, einer tschechischen und einer deutschen Mannschaft mit großem Erfolg in Kirschau statt - eine Weltpremiere, der weitere Turniere folgen sollen. Sandro Porcu erzählt in seinen figurativen Skulpturen und Installationen von der Tragikomödie des Daseins und repräsentiert in sozialkritischer Manier resignierte, müde und unsichere Zeitzeugen einer Gesellschaft, die ständig unter Druck im Wettbewerb steht.