Antje Boetius ist Polar- und Tiefseeforscherin, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung) und Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen.
Sie studierte von
Nach Aufenthalten an verschiedenen Meeresforschungsinstituten etablierte sie von 2003 bis 2008 eine Arbeitsgruppe zur Erforschung Mikrobieller Habitate im Ozean am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Seit Ende 2008 leitet sie die Helmholtz-Max-Planck Brückengruppe für Tiefseeökologie und -Technologie.
2009 erhielt Antje Boetius den hochdotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz gewählt. Von 2010 bis 2016 war sie Mitglied des Wissenschaftsrates Deutschlands, seit 2013 ist sie Vorsitzende seiner Wissenschaftlichen Kommission.
Antje Boetius hat an 49 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen teilgenommen und beschäftigt sich derzeit vor allem mit Fragen der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans. Sie hat dafür kürzlich den ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates erhalten, sowie eine Reihe von renommierten Preisen im In- und Ausland.
2011 hat sie ein umfassendes Sachbuch "Das dunkle Paradies" über die Erforschung der Tiefsee gemeinsam mit ihrem Vater, dem Schriftsteller Henning Boetius veröffentlicht. 2018 erhielt sie den Communicator Preis des Stifterverbandes und der DFG. Im Oktober 2018 ist sie zudem mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet worden. Antje Boetius ist zudem Head of Science des Wissenschaftsfilmfestivals Silbersalz in Halle; 2020 mit dem Thema „Homeland Earth“.
2019 gründete sie gemeinsam mit der Präsidentin der Humboldt-Universität zu Berlin Sabine Kunst und dem Publizisten und Dramaturgen Frank Raddatz das Theater des Anthropozän.