16. März bis 11. August 2024
im Deutschen Romantik-Museum, im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt sowie im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg
Drei Museen im Rhein-Main-Gebiet nehmen sich gemeinsam der Wälder an: Das Deutsche Romantik-Museum, das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt und das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg kooperieren in einem großen mehrteiligen Ausstellungsprojekt. Die transdisziplinäre Ausstellung verknüpft wissenschaftliche, ökologische und ästhetische Zugänge von damals und heute. Mit Exponaten aus den Künsten, der Kultur- und Forstgeschichte sowie den Naturwissenschaften spannt die Schau den Bogen von der Epoche der Romantik über die Gegenwart bis in die Zukunft. Vor dem Hintergrund von Klima- und Biodiversitätskrisen bringt die Ausstellung am Beispiel des hochromantischen Themas „Wald“ frühe Ansätze zur Entwicklung anderer Naturverhältnisse in einen Dialogmit aktuellen Fragestellungen.
Die Ausstellung ist in 13 Themeninseln organisiert, die sich über alle drei Museen verteilen. Das neue Verständnis der Natur in der Romantik mit seinen Auswirkungen bis in die Gegenwart steht im Fokus der Ausstellung im Deutschen Romantik-Museum. Im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt erwarten Sie aktuelle Perspektiven der Naturwissenschaften im Spiegel ihrer gesellschaftlichen Relevanz im Austausch mit künstlerischen Forschungen. Das Museum Sinclair-Haus stellt die Künste beider Epochen in den Mittelpunkt und erkundet, wie Mensch-Wald-Verbindungen im Möglichkeitsraum der Kunst imaginiert werden.
Weitere Informationen unter
Sowie auf den Websites der beteiligten Museen:
In Bad Homburg
Museum Sinclair-Haus museum-sinclair-haus.de
In Frankfurt am Main
Deutsches Romantik Museum deutsches-romantik-museum.de
Senckenberg Naturmuseum museumfrankfurt.senckenberg.de
im Deutschen Romantik-Museum, im Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt und im Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg
Wir laden Sie herzlich ein zur Pressevorbesichtigung der Ausstellung „Wälder. Von der Romantik in die Zukunft“
am: Donnerstag, 14. März 2024, 9-13 Uhr
im: Gartensaal des Deutschen Romantik-Museum,
Großer Hirschgraben 21, 60311 Frankfurt am Main
ca. 10.40 Uhr Pendelbus zum Museum Sinclair-Haus (Bad Homburg) und 12 Uhr zum Senckenberg Naturmuseum Frankfurt
Zur Organisation des Termins bitten wir um Anmeldung bis Mittwoch, 13. März 2024 unter kfaber@freies-deutsches-hochstift.de.
Als Ansprechpartnerinnern erwarten Sie an diesem Vormittag Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken Direktorin Freies Deutsches Hochstift / Deutsches Romantik-Museum, Prof. Dr. Brigitte Franzen, Direktorin des Museums am Senckenberg Forschungsinstitut und Senckenberg Naturmuseum Frankfurt, Kathrin Meyer, Direktorin Museum Sinclair-Haus / Stiftung Kunst und Natur, Prof. Nicola Lepp Kuratorische Gesamtleitung und Rahmenkonzept sowie Dr. Julia Cloot, stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Am Freitag, den 15.3.2024 werden zusätzliche Presserundgänge im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt mit Jakob Kudsk Steensen (10 Uhr) und im Museum-Sinclair-Haus in Bad Homburg (11 Uhr) mit Kathrin Meyer angeboten. Eine Anmeldung ist erbeten unter pressestelle@senckenberg.de bzw. presse.museum@kunst-und-natur.de. Auch im Deutschen Romantik-Museum besteht am 15.3. auf Anfrage die Möglichkeit, die Ausstellung geführt zu besuchen (kfaber@freies-deutsches-hochstift.de).
Pressebilder können kostenfrei für redaktionelle Berichterstattung verwendet werden unter der Voraussetzung, dass der genannte Urheber mit veröffentlicht wird. Eine Weitergabe an Dritte ist nur im Rahmen der aktuellen Berichterstattung zulässig.
Pressefoto-Anfragen bitte an: cp@kunst-und-natur.de oder kfaber@freies-deutsches-hochstift.de
Einladung und Pressematerial finden Sie auch unter: www.senckenberg.de/presse
Drei Museen - Eine Ausstellung in 13 Themeninseln
Ökologisches Denken und Naturethik
Im Deutschen Romantik-Museum können sich die Gäste auf eine facettenreiche Reise durch die Kultur- und Wissensgeschichte der Wälder von der Romantik bis in die Gegenwart begeben. Welches Naturverständnis die romantischen Künstler und Schriftstellerinnen, Wissenschaftler und Komponistinnen um 1800 in ihren Wald-Arbeiten entwarfen und wie aktuell dieses ist, steht im Zentrum des ersten Kapitels „Der ganze Wald“. In einem dichten Gefüge aus Bildern und Noten, Texten und Dingen, bewegter Schrift und Musik kann der romantische Wald hier mit Augen und Ohren erfahren werden. Diesen Imaginationen stellt die Ausstellung den realen Zustand der Wälder um 1800 zur Seite. Das zweite Kapitel „Waldumbau“ erzählt von ihrem schlechten Zustand in dieser Zeit, und macht nachvollziehbar, dass die Wälder, durch die wir heute streifen, ein Produkt forstwirtschaftlicher Praktiken sind, die damals entwickelt wurden. Den nicht menschlichen, den „(tierlichen) Waldumbau“ behandelt das dritte Kapitel. Es betrachtet und belauscht den Borkenkäfer und seine Verwandten, die sich, wenn wir die Perspektive verändern, als Lehrmeister für den dringend gebotenen Umbau zu einem klimaresilienten Mischwald verstehen lassen. Das vierte Kapitel erkundet den „Wald von Nahem“. Es führt in den faszinierenden Mikrokosmos der Moose, Pilze und Flechten und in den unsichtbaren Unterwald. Die Nahsicht lässt die Komplexität von Ökosystemen erahnen. Das fünfte Kapitel der Ausstellung fragt, ob nicht nur Menschen, sondern auch Wälder Rechte haben. Rechte der Natur sind seit einigen Jahren in verschiedenen Verfassungen verankert worden. Ob ihre Anerkennung, die mit einer Pflicht zur Fürsorge für die Natur verbunden ist, einen Weg aus der Not der Wälder weist?
Mit künstlerischen Arbeiten u. a. von Rodrigo Arteaga, Nicholas Bussmann, Flechten, Anne Duk Hee Jordan, Markus Maeder, Antje Majewski, David Monacchi, Chris Shafe, Marieken Verheyen
Wälder der Künste
Im Museum Sinclair-Haus gehen die Besucherinnen und Besucher auf eine sinnliche Wald-Erkundungsreise: Die drei Ausstellungskapitel öffnen den Blick für neue Sichtweisen auf Natur in den Künsten der Romantik und der Gegenwart. Im Kapitel „In die Wälder!“ spricht das Zusammenspiel von Texten aus der Romantik und zeitgenössischen Kunstwerken wie bei einem Waldbesuch unterschiedliche Sinne an. Die Arbeit „One Tree ID“ von Agnes Meyer-Brandis etwa basiert auf der Tatsache, dass Pflanzen „Volatile Organic Compounds“ (VOCs) emittieren und damit kommunizieren. „One Tree ID“ verdichtet die Duft-Identität eines bestimmten Baumes zu einem komplexen Parfüm, das Besuchende benutzen können, um als Mensch möglicherweise an der Pflanzenkommunikation teilhaben zu können. Das zweite Kapitel „Erdlebenbilder“ (dieser romantische Begriff sollte klarstellen, dass es der Landschaftsmalerei der Zeit um mehr ging als Natur darzustellen) zeigt Waldbilder in den Medien Zeichnung, Malerei, Fotografie, Musik und Datenvisualisierung. Sie erzählen davon, wie faszinierend Wälder auf Menschen wirken, wie (bild-)gewaltig und zugleich zerbrechlich diese vielschichtigen Ökosysteme sind. Das dritte und letzte Ausstellungskapitel „Waldangst – Waldlust“ lockt in den Wald als Ort des Schauderns. Das Kapitel hat zwei Teile: Im ersten führen Märchen, Bilder und Objekte aus der Kunst und Populärkultur auf die Spuren menschlicher Urängste. Der zweite Teil dieses Kapitels dreht den Blick um: Hier steht die Sorge um die Zukunft der Wälder im Mittelpunkt – und die Frage, was trösten und Hoffnung schenken kann. Was können wir von der Romantik für unsere heutigen Beziehungen zu Wäldern lernen?
Mit künstlerischen Arbeiten u. a. von Yann Arthus-Bertrand, Julius von Bismarck, Carl Blechen, August Cappelen, Ellie Davies, Heinrich Dreber, Jasper Goodall, Wilhelm Klein, Carl Friedrich Lessing, Agnes Meyer-Brandis, Beth Moon, Loredana Nemes, Mariele Neudecker, Katina Vasileva Peeva, Friedrich Preller, Sophie Reuter, Abel Rodríguez, Johann Wilhelm Schirmer, Rasa Smite & Raitis Smits, Thomas Struth, Thomas Wrede, Zheng Bo
Wissen über den Wald
Das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt lädt zu einem außergewöhnlichen Waldspaziergang ein: Eine Wanderkarte leitet durch die Kapitel „Wälderwissen“, „Das ,Wir‘ und die Wälder“, „Leben und Sterben der Wälder“ sowie „Wälder modellieren“, die in der ersten und zweiten Etage des Museums – eingebettet in die Dauerausstellung – zu entdecken sind. Der Weg führt unter anderem zu einer indigenen Universität des Waldwissens im Amazonasgebiet, einem Protestcamp zum Waldsterben bis hin zu einem Kameraflug von den Wurzeln in die Wipfel eines virtuellen Urwalds. Erstaunliche wissenschaftliche Ergebnisse aus der Senckenberg-Forschung und zahlreiche Präparate von Waldbewohnern werden spannungsreich ergänzt durch Positionen des dänischen Künstlers Jakob Kudsk Steensen und der Schweizer Künstlerin Ursula Biemann, die in eine eindrucksvolle Bilderwelt ihrer eigenen Erforschung der Wälder einladen. Die Dresden Frankfurt Dance Company unter Leitung des Choreographen Ioannis Mandafounis setzt das Thema tänzerisch-performativ um. Die Performance lädt an zehn Mittwochabenden Besuchende dazu ein, sich gemeinsam auf eine Reise durch den Wald zu machen und sich darin zu verlaufen. Eindrückliches dokumentarisches Material zum Joseph Beuys Projekt „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ – das als erstes ökologisches Kunstwerk der Welt gilt und schon damals einen aktivistischen Ansatz hatte – sowie Plakate, historische Unterlagen und gesellschaftliche Zeitzeugnisse zum Lebenskreislauf von Wäldern eröffnen weitere Perspektiven. Wie ein zukünftiger Wald in 50 bis 100 Jahren aussehen könnte, veranschaulichen wissenschaftliche Modellierungen von Senckenberg-Forschenden.
Mit künstlerischen Arbeiten von Ursula Biemann, Dresden Frankfurt Dance Company unter Leitung des Choreographen Ioannis Mandafounis, Joseph Beuys Estate, Elisabeth Schultz, Jakob Kudsk Steensen
Die Ausstellungen im Deutschen Romantik-Museum und im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt sowie die Begleitpublikation werden gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit freundlicher Unterstützung von Crespo Foundation, Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main, Aventis Foundation, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Das Deutsche Romantik-Museum ist das erste Museum, das sich der Epoche der deutschsprachigen Romantik als Ganzes widmet. Im Dialog mit dem Goethe-Haus bietet es eine multimediale Umsetzung von Ideen, Werken und Personenkonstellationen. Träger ist eine literarisch-wissenschaftliche Gesellschaft, das Freie Deutsche Hochstift. Es wurde 1859 als Bürgervereinigung für Wissenschaft, Künste und allgemeine Bildung gegründet.
Stiftung Kunst und Natur
Das Museum Sinclair-Haus ist Teil der Stiftung Kunst und Natur gGmbH, die in Bad Homburg und Nantesbuch (Oberbayern) Räume für interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Kunst und Natur bietet.
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel, die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.
Kristina Faber
Leiterin Kommunikation
Deutsches Romantik-Museum
T: 069 138 90-217
kfaber@freies-deutsches-hochstift.de
Claudia Praml
Leiterin Kommunikation
Museum Sinclair-Haus / Stiftung Kunst und Natur gGmbH
T: 06172 5950 505
cp@kunst-und-natur.de
Dr. Alexandra Donecker
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Pressestelle
T: 069 7542 1551
adonecker@senckenberg.de