Das Jahresthema Bestimmung bildet die Klammer für die Veranstaltungen im Herbst und Winter 2020/21.
Über 40 Veranstaltungen und Programmangebote kreisen um die zahlreichen Aspekte die dieser Begriff in sich trägt: Erkundungen, Feierabende, Impulse, Kindersamstage, Führungen und drei Thementage "Anthropozän – Zeitalter der Verantwortung" im Dezember. Die Blickpunkte präsentieren mit den "Grenzgängern" eine Werkschau von 10 Urban Artists in der Natur Nantesbuchs.
Im Corona-Jahr lädt die Stiftung Nantesbuch zum Programmauftakt statt zu einem einzelnen Fest gleich an vier Tagen ein, sich auf dem Gelände auf die neue Herbst/Winter-Saison einzustimmen. Beim Herbstspaziergang durch die Landschaft warten viele Stationen mit Information und Aktion. Überraschungen inklusive.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Zum zweiten Mal widmet sich die Stiftung Nantesbuch in drei konzentrierten Thementagen dem Zeitalter des Menschen und spannt dabei den Bogen von wissenschaftlichen Betrachtungen über Reflexionen in Bildender Kunst, Digital Art, Literatur und Musik bis hin zu humorvoll-philosophischen Auseinandersetzungen im direkten Austausch mit dem Publikum.
Im Zentrum des diesjährigen Treffens stehen die Wege und Strategien, mit denen der Mensch versucht, sich den komplexen Ursache-Wirkungsgeflechten, die mit seinen Eingriffen in die Natur verbunden sind, anzunähern: Die Vorstellung einer düsteren Apokalypse, der Versuch, den oder die Schuldigen zu identifizieren, die Hoffnung auf rettende technische Lösungen oder die Anerkennung der verwobenen Mensch-Natur-Interpendenzen. Begriffe wie Kapitalozän, Eurozän, Technozän, Plantationocene oder Chthuluzän benennen die zahlreichen Aspekte und Bereiche, auf welche die Umweltveränderungen bereits heute weitreichende Auswirkungen zeigen und weiten damit die Diskussion weiter aus.
Die Kunst hat eigene Strategien der Annäherung an das Leben in einer verschwindenden Welt und erschafft eigene Sphären sinnlichen Zugangs und ästhetischer Darstellung. Sie spielen während der Thementage eine gewichtige Rolle.
Für die dritte Blickpunkt-Werkschau im Themenjahr „Bestimmung“ lädt die Stiftung Nantesbuch zehn Urban Artists zum Grenzgang in die Natur ein. Was geschieht, wenn diese Künstler aus ihrem namensgebenden urbanen Umfeld ausgewildert werden in die ländliche Weite von Nantesbuch? Drei Monate lang werden im und um das Lange Haus Grenzbereiche markiert, kritisch geprüft und sinnfällig überschritten: So verschwindet die ikonische Daphne-Skulptur von Markus Lüpertz, die üblicherweise die Gäste an der Südauffahrt begrüßt: Sie wird eingehaust, unsichtbar gemacht, temporär entthront. Weitere künstlerische Interventionen unterwandern die schutzverheißende Trennung von Außen- und Innenraum. Im Haus durchbrechen raumgreifende Installationen die gelernten Hierarchien zwischen Kunst und häuslicher Ordnung.
Arbeiten und Interventionen von Biancoshock, Bordalo II, HERAKUT, Kevin Lüdicke, L.E.T., Matthias Mross, Stohead und Wandal.
Kuratiert von Boris Schmidt, MUCA on tour und Jörg Garbrecht
in Zusammenarbeit mit dem MUCA, Museum of Urban and Contemporary Art, München.
Groß ist die Bandbreite der Erkundungen, Feierabende und Impulse im Herbst/Winter-Halbjahr. In allen Facetten erschließen sie Zugänge zu Kunst und Natur auch und gerade vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Fragestellungen. Das Jahresthema Bestimmung gibt dabei weiterhin die Richtung vor.
Die Kindersamstage im Herbst und Winter schlagen ein neues Kapitel im Atlas von Nantesbuch auf. Nachdem in den letzten Jahren das Gelände rund um Nantesbuch im Fokus lag, rücken nun Fragen nach einem guten und nachhaltigen Leben in den Vordergrund. Gemeinsam mit Künstlern aller Kunstformen und Experten aus Natur und Gesellschaft werden neugierige Blicke auf die Natur und die Tiere in Nantesbuch, unsere Lebensgewohnheiten und uns selbst gerichtet. So laden die Kindersamstage Groß und Klein dazu ein, neue Eindrücke zu gewinnen und gemeinsam Neuland zu entdecken.
Ein ausgeweitetes Führungsprogramm bietet vertieften Einblick in Inhalte und Aktivitäten der Stiftung Nantesbuch. Zusätzlich zu den etablierten Architektur-Führungen erschließen neue Exkursionen zu Fuß das Gelände und geben Einblick in die Natur- und Landschaftspflege sowie die Permakultur-Anlage.
Auch im Herbst/Winter bietet die Stiftung Nantesbuch zu allen Veranstaltungen einen Transfer-Service, der es ermöglicht, auch ohne eigenes Fahrzeug an den Veranstaltungen im Langen Haus teilzunehmen, obwohl der abgeschieden gelegene Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar ist. Je eine Transfer-Verbindung von München (U3/P&R Aidenbachstr.) und von Penzberg (Bahnhof) bietet Gästen aus dem Raum München wie auch aus der näheren Region um Nantesbuch eine bequeme, kostengünstige und vor allem nachhaltige Anreisemöglichkeit.
Ab München 3 € pro Strecke / ab Penzberg 2 € pro Strecke – jeweils einzeln buchbar beim Ticketerwerb oder auch später.
Alle Programme und Angaben gelten vorbehaltlich aktuell erforderlicher Corona Schutzmaßnahmen. Im Falle von Änderungen erfolgt jeweils eine umgehende Information für gebuchte Teilnehmer.
Ticketbuchungen können jederzeit erfolgen, die jeweilige Zahlung wird bis auf Weiteres immer erst zwei Wochen vor der Veranstaltung erforderlich resp. geltend gemacht.